Das weisse Rauschen

Auf vielfachen Wunsch nochmals: Daniel Brühl ("Goodbye Lenin") in seiner besten Rolle!

Mittwoch, 17.9.2003 20:15  ! Programmkino Rex
0:00 Das weisse Rauschen

Lukas ist 21 und zieht zu seiner Schwester in die Großstadt. Weg von den Großeltern und dem langweiligen Landleben. Jetzt fängt das Leben an, glaubt er. Partys, Drogen, Mädchen, Faulenzen ... Alles geht gut, er hat jede Menge Spaß, bis er eines Tages von einem seiner Drogentrips nicht mehr runterkommt. Lukas beginnt Stimmen zu hören, fühlt sich verfolgt, verbarrikadiert sich in seinem Zimmer und malt seltsame Zeichen an die Wand. Er hält das Chaos in seinem Kopf nicht mehr aus und springt aus dem Fenster. Die Ärzte diagnostizieren Paranoide Schizophrenie und für Lukas beginnt ein Kampf gegen die innere Wirklichkeit. Er wird medikamentös behandelt und alles scheint mehr oder weniger wieder normal zu werden. Doch Lukas hat sich verändert. Von seiner Schwester und deren Freund missverstanden beginnt er eine Reise an die spanische Atlantikküste, schließt sich einer Gruppe von Aussteigern an und setzt seine Medikamente ab, auf der Suche nach dem weißen Rauschen.

Ein sehr überzeugende, bis ins Detail recherchierte Geschichte eines Schizophrenie Kranken. Der Zuschauer erlebt, überwiegend aus Lukas Perspektive, die Entwicklung seines schleichenden Wahnsinns hautnah mit. Spürt, wie es ist nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein und nicht mehr zu wissen, was real ist und was nicht.

Hans Weingartner drehte "Das weiße Rauschen" auf DV-Kameras, teilweise mit drei Kameras gleichzeitig. Ein Vorteil der kleinen Kameras war, dass er unbeobachtet auf öffentlichen Plätzen ohne Drehgenehmigung drehen konnte.

Gewinner des Max-Ophüls-Preises 2001: "Ein verstörender innerer Trip. Eine entfesselte Kamera zeigt eine Welt, in der die Grenzen zwischen Normalität und Wahnsinn fließend sind. Der Film ist einzigartig."

AH