Programmheft WS 1965/1966:
Die Story ist einem Kriminalroman der Autorin Ethel Lina White entlehnt. In einem kleinen Ort Neuenglands versetzt eine Mordserie die Bewohner in Angst und Schrecken. Als Opfer bevorzugt der Mörder offensichtlich gebrechliche junge Damen. Das nächste Opfer wird Helen sein, das stumme Hausmädchen der Warrens. Alles deutet darauf hin, daß der Mörder schon im Hause ist. ist es der brummige Hausdiener? Der junge Herr, der immer dann in der Nähe ist, wenn ein Mord geschieht? Vielleicht der Professor, sein älterer Halbbruder? Der Mörder entlarvt sich schließlich selbst; ein Detektiv mit seinen folgerichtigen Gedankengängen würde nicht ins düstere Milieu passen.
Hier begegnet uns die Art des deutschen Stummfilms wieder, die Welt der Lichter und Schatten, der Spiegel und wehenden Vorhänge. Durch die Architektur wird eine eigene, unwirklich anmutende Atmosphäre geschaffen, in der die Kamera das dort eingeschlossene Geschehen verfolgt. Die Anordnung der Möbel birgt den Lageplan der für den Mörder tödlichen Fallen, die Zimmer, das Treppenhaus schreiben ihm die Fluchtbahn vor. Die Treppe, die vom Keller durch ein pompöses Parterre in das Obergeschoß zu einer sterbenden alten Dame führt, hält die Menschen gefangen, gefangen in einer Welt der Dämonen und dämonisch Getriebenen.
