Luther

Dienstag, 13.12.2005 20:00 Audimax
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Wenn es zum Thema Religion kommt, dann erhitzen sich sehr die Gemüter. So ist es heute und so war es auch im Jahre 1517, als der Mönch Martin Luther 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg nagelte. In diesen Thesen prangerte Luther die Missstände in der Kirche an, etwa den Ablasshandel und die Korruption. Wahrscheinlich wäre Luther recht bald darauf als Ketzer auf dem Scheiterhaufen gelandet, wenn er nicht in Kurfürst Friedrich dem Weisen einen Gönner gefunden hätte, der ihn auf der Wartburg versteckte. Hier übersetzte Luther die Bibel ins Deutsche, sodass ein jeder in der Heiligen Schrift nachlesen könne und nicht mehr auf die Priester angewiesen sei. Als Luther bei den deutschen Fürsten immer mehr Unterstützung fand, versuchte Kaiser Karl V. das Problem zu lösen, indem er Luther zum Reichstag nach Worms einlud und ihm freies Geleit versprach. Doch konnte Luther dem katholischen Kaiser trauen?

Der Film ist sicherlich einer der bemerkenswertesten Historien-Filme der letzten Jahre. Die Besetzung kann sich sehen lassen: Joseph Fiennes (Shakespeare in Love) als Luther liefert eine Oscar-reife Darstellung ab. Doch noch mehr überzeugt Sir Peter Ustinov als Friedrich der Weise, hier in seiner letzten Filmrolle zu sehen - er starb am 28. März 2004. Es ist daher unverständlich, dass dieser Film nicht einmal eine Oscarnominierung erhielt.

Dabei zeichnet sich der Film nicht nur dadurch aus, daß er die historischen Ereignisse exakt nacherzählt, er zeigt auch den Zwiespalt in den Luther durch seine Schriften und sein Wirken gerät. Er wollte der katholischen Kirche den Weg zum Christentum zurückweisen, am Ende aber war die Kirche gespalten.

TN