Der sfk wird 30 !
Liebe Leute, wir feiern! Denn mit diesem Semester besteht der "Studentische Filmkreis der TH Darmstadt" genau 30 Jahre. Am 6. 12. werden wir unseren Geburtstag mit Film am laufenden Meter gebührend feiern; bereits mittags beginnt unser 12-Stunden Filmmarathon. Nähere Infos, wie immer, durch unsere Handzettel in den Mensen.
Dieses Jubiläum war für uns ein guter Grund, alte Aktenordner abzustauben um euch Vergangenes und Gegenwärtiges von uns zu erzählen:
1954 wurde der sfk gegründet, wie etliche andere studentische Filmclubs an anderen Unis in den 50er Jahren. Diese Filmclubs oder "Film- und Fernseh-Arbeitsgemeinschaften” waren eine Art Vorläufer der kommunalen Kinos und Programmkinos. Sie wollten "andere Filme anders zeigen". In der Satzung heißt es sehr gesetzt:
"Der Studentische Filmkreis (sfk) ist eine Vereinigung von am Film interessierten Studierenden an der Technischen Hochschule Darmstadt.
Der sfk verfolgt keine kommerziellen Ziele.
Der sfk will an der TH Darmstadt das Verständnis für den Film als Ausdrucksform und Kommunikationsmittel wecken, seine Gesetze, Möglichkeiten und Gefahren aufzeigen und Kenntnis davon vermitteln. Im einzelnen hat er sich folgende Aufgaben gestellt: a) Veranstaltungen durchzuführen, in denen Filme gezeigt werden, die für die Entwicklung des Films von Bedeutung sind oder gewesen sind, und auf diese Bedeutung hinzuweisen, b) Veranstaltungen mit Referaten oder Vorträgen über Fragen des Films durchzuführen und gegebenenfalls die erforderlichen Fachleute hierfür einzuladen, c) Informationen zum Thema Film ... zu sammeln und in geeigneter Form weiterzugeben, d) Dokumentarfilme in Zusammenhang mit Lehrstühlen und Instituten der TH sowie Experimentalfilme zum Studium filmtechnischer und filmkünstlerischer Gestaltungsmittel herzustellen."
Das stimmt im Prinzip auch heute noch, aber wie die Praxis aussieht, kommt noch. Den Gründern des sfk war damals auch eine Alternative zu den reichlich vorhandenen Studentenverbindungen wichtig. Seminare u.a. in Zusamnenarbeit mit Eugen Kogon, damals Prof für Wissenschaftliche Politik an der TH, zu Themen wie: "Der Film als Mittel der öffentlichen Meinungsbildung" und ein zumindest zum Teil exquisites Filmprogramm begründeten den Ruf des sfk. Erwähnt seien noch die ersten Darmstädter Studentenfilmtage (1969/70).
HEUTE besteht der sfk aus 5 - 15 aktiven Mitgliedern (z.Zt. genau 9), die den größten Teil ihrer sfk-Zeit mit der Durchführung der Filmveranstaltungen zubringen. Die Aktiven und ein Dunstkreis von Sympathisanten treffen sich relativ regelmäßig nach den mittäglichen Mensabesuch in den gemütlichen Kellerräumen des sfk, klönen, bereiten Handzettel vor oder erschrecken sich gegenseitig mit dem Hinweis auf die nächsten Studentenfilmtage.
In unseren Räumen stehen außer unüberschaubaren Aktenordnern gesammelte Filmzeitschriften, eine Handbibliothek mit Fachliteratur, ein Videorecorder mit TV, ein 16mm-Schneidetisch und 16mm-Arri-Kamera, ein S-8 Vertonungstisch, ein ausgemistetes Tonstudio des HR - all dies ist Ergebnis langjähriger Sammler- und Bettel-Tätigkeit.
Die meiste Zeit geht, wie schon erwähnt, mit dem Kleinkram der Filmveranstaltungen drauf. Nennenswerte eigene Filmproduktion fand deshalb seit einigen Jahren leider nicht mehr statt. Ein "Erstsemesterprojekt" (Informationsfilm für Studienanfänger) liegt seit zwei Jahren halbfertig im Kühlschrank. Die Geräte werden aber von einzelnen sfk-Mitgliedern genutzt.
Im Semester wird regelmäßig Donnerstag-Abend, im Wintersemester zusätzlich Dienstags ein Film gezeigt, im Frühjahr außerdem ein Semesterferienprogramm. Das Donnerstagsprogramm ist ein relativ konventionelles Kinoprogramm. Wir versuchen, mit thematischen Reihen, Regisseurwerkschauen, etc. etwas Zusammenhang und Überschaubarkeit ins Programm zu bringen. Im übrigen finanziert sich aus diesen Veranstaltungen die gesamte und nämlich unsubventionierte Arbeit des sfk (bis hin zu Telefon und Zeitschriften-Abos). Das Dienstagsprogramm ist als "Seminar" einem speziellen Thema (je Semester wechselnd) gewidmet (dieses Semester s.u.).
Seminar klingt allzu wissenschaftlich. Ein bis drei Leute bereiten so ein Seminar vor, erarbeiten eine Broschüre, halten kurze Einführungsreferate oder leiten ggfls. die Diskussion. Von den Kosten betrachtet verlaufen die Seminare meist defizitär. Ein filmtheoretisches Seminar mit Referenten und eine Godard-Reihe (miserabel besucht) vor drei Jahren haben z.B. ein längerfristig spürbares Loch in die Kasse gerissen.
BESONDERES: Neben diesem normalen Filmprogramm organisiert der sfk jährlich einen "Tag des wissenschaftlichen Films" im Audimax, einen "open-air-Filmabend", oder aktuelle Sonderveranstaltungen, letztere oft in Zusammenarbeit mit dem Asta. Außerdem organisiert der sfk die "Darmstädter Studentenfilmtage".
Bleiben noch unsere gemeinsamen Kino-, Kneipen- und Festivalbesuche zu erwähnen.
Zum Programm dieses Semesters ist zu sagen, daß es wie immer bestimmte Themen gibt. Damit diese Struktur richtig sichtbar wird, haben wir diesmal auch nur die Filme der Themen in Programmheft aufgeführt, die übrigen Filmtermine seht Ihr auf dem "Fähnchen". Außerdem gibt es dienstags wieder Seminare: Vor Weihnachten ein Dokumentarfilmseminar; nach Weihnachten ist ein Science-Fiction-Seminar geplant, leider sind Filme zu diesem Programm sehr schwer zu bekommen, die kommerziellen Kinos haben da nämlich die Finger drauf.
Und wenn Ihr Euch den Filmkreis näher ansehen wollt, dann konnt in unsere Räume unter der Mensa Otto-Bernd-Halle. Mittags ist meistens jemand da.
Euer Studentischer Filmkreis