Wir freuen uns, daß Sie sich durch dieses Programmheft über unsere Arbeit informieren wollen.
Die im Wintersemester begonnene Reihe deutscher Filme setzen wir mit einigen Streifen fort, die kurz nach dem letzten Weltkrieg entstanden sind und einen hoffnungsvollen Start der neuen deutschen Produktion darstellen — Filme, die leider bald von der Masse der anspruchslosen Unterhaltungsfilme erdrückt wurden. Daneben zeigen wir einige „Reißer", die, wie wir glauben, durchaus sehenswert und künstlerisch wertvoll sind.
Leider stehen uns verhältnismäßig wenige Filme zur Auswahl, da wir noch immer auf Schmalfilme angewiesen sind. Im letzten Semester mußten wir öfters unser Programm ändern, weil gerade die Filme, die wir zeigen wollen, schwer zu beschaffen sind; außerdem müssen wir bei Überschneidung mit den gewerblichen Filmtheatern zurücktreten. Wir bitten Sie, dafür Verständnis aufzubringen und hoffen das vorliegende Programm ohne Änderung durchführen zu können.
Eingangs haben wir gesagt, dieses Heftchen solle zu Ihrer Information über unsere Arbeit dienen. Es läßt sich aber außer einem Programm von Filmvorführungen, das Ihnen mehr oder weniger zusagen mag,
nicht viel darüber finden, sodaß fast der Eindruck entstehen könnte, dies sei
unsere ganze Aufgabe. Unsere Mitarbeiter sind Studenten, die sich frei zusammengefunden haben, um sich mit den Fragen des Films zu beschäftigen — es gibt z.B. noch keine Institute, an denen dies möglich wäre — Da wir diese Arbeit ohne jede Unterstützung auch in finanzieller Hinsicht von staatlichen ö.ä. Stellen tun, sind wir natürlich auf den Ablauf eines Programmes, das in gewissem Maße einen Zusammenhalt gibt, angewiesen. Andererseits ist die Vorführung wesentlicher Filme ein bedeutender Teil unserer Arbeit. Um dies aber sinnvoll durchzuführen, sind wir auf etwas angewiesen, was uns weder ein besonders gutes noch zugkräftiges Programm bringen kann; eine Resonanz, die Frage, Kritik, offene Opposition, am besten aber Mitarbeit sein mag.
Wenn wir in diesem Semester endlich mit einer uns nun zur Verfügung stehenden Kamera selbst filmen wollen, können wir das sich erweiternde Arbeitsprogramm kaum mit nahezu den selben Mitarbeitern, die die Arbeit vor vier Semestern begannen, leisten. Wir nehmen auch an, da8 wir in absehbarer Zeit eine von der Hochschule aufgestellte 35-mm Anlage benutzen können und wir dann erweiterte Programmöglichkeiten haben werden. Bei unserem Wunsch nach neuen Mitarbeitern geht es uns nicht so sehr um eine Erleichterung unserer Tätigkeit, wir möchten die Arbeit und Programme des Filmkreises THD so lebendig wie möglich halten.