Sommersemester 1959

Zum 10. Mal . . .

können wir Ihnen in diesem Semester unser Programmheft vorlegen, und wir wollen die Gelegenheit nicht versäumen, einmal all denen zu danken, die uns durch 10 Semester hindurch die Treue gehalten haben. Die Zahl unserer aktiven Mitglieder ist immer noch klein, und nur die wenigsten von ihnen haben die „Gründerjahre“ miterlebt. Auch jetzt haben uns wieder einige verlassen, um an einer anderen Hochschule weiter zu studieren. Darum ergeht auch diesmal wieder der Aufruf an alle begeisterten Schmalfilmamateure und an alle, die an den Fragen des Films interessiert sind: Kommt und helft! Hier warten eine Menge interessanter und verantwortungsvoller Aufgaben auf Euch.

„Weniger bekanntes Filmausland" heißt das Motto, unter das wir in diesem Sommer unser Programm gestellt haben. Einige künstlerisch bemerkenswerte Filme sollen Ihnen einen Einblick in die Produktion von Ländern verschaffen, deren Filme bei uns nur sehr selten in den Kinos zu sehen sind.
Ob zu Recht oder zu Unrecht, das zu entscheiden bleibt Ihnen überlassen — wir stellen zur Diskussion. An den Änderungen unseres Terminkalenders können Sie erkennen, daß es gar nicht so einfach war, ein ganzes Programm nur nach diesen Gesichtspunkten zusammenzustellen. So mußten wir zunächst zwei Filme mit hereinnehmen, einen russischen und einen amerikanischen, die erst für das Winterprogramm vorgesehen waren. Im letzten Augenblick, als unser Terminkalender schon erschienen war, konnten wir noch zwei Filme ausfindig machen, die unserer Vorstellung eher entsprachen. Für den russischen Streifen MElNE FRAU oder SCHULE DES LEBENS haben wir PATHER PANCHALI in unser Programm aufnehmen können‚ einen Beitrag aus lndien, dem Land mit der zweitgrößten Filmindustrie der Welt, deren Produkte aber trotzdem bei uns so gut wie unbekannt sind.
Und als letzten Film können wir Ihnen statt HANGMEN ALSO DIE den filmhistorischen Leckerbissen aus der Tschechoslowakei EKSTASE — SYMPHONIE DER LIEBE zeigen, der 1934 auf der Biennale in Venedig «wegen seiner Regieleistung ausgezeichnet wurde. Wenn unsere Bemühungen Erfolg haben, wird Regisseur Gustav Machaty am 8. Juli zu uns kommen und über sein Werk sprechen.

lm Vorprogramm zeigen wir diesmal französische Kurzfilme über das Leben und Schaffen von Rodin, Matisse und Manet sowie einen Film über Höhlenmalereien. Ferner wollen wir am Ende des Semesters mit Filmen aus unserer eigenen Produktion auch einmal über diesen Teil unserer Arbeit berichten, der bisher noch wenig an die Öffentlichkeit gedrungen ist.

Wir wünschen Ihnen, liebe Filmfreunde, und uns weiterhin eine gedeihliche Zusammenarbeit und hoffen, daß Sie soviel Spaß daran haben werden wie Ihr

STUDENTISCHER FILMKREIS THD