Louis Malle

Regisseure im Fokus

Kein Film von Louis Malle sieht aus wie ein anderer Film von Louis Malle. Es sind jedesmal andere Figuren, andere Geschichten, andere Dekors, andere Genres. Der Filmautor will kein auteur sein. Kein Autor von zwei, drei Geschichten oder Konstellationen, die sich ein kurzes oder ein langes Leben lang immer wieder neu und anders erzählen lassen, von Fassbinder, Truffaut oder Bunuel: weil kein Film am Ende der ganze Film sein kann, der beim Filmen abgelaufen ist. Bei Malle, der die Geschichten und Genres wechselt, wie ein von der Technik des Erzählens und Machens präokkupierter, vielseitig verwendbarer Studioregisseur, scheint sich jeder Film in sich selbst zu erschöpfen. Ähnlich wie Kubrick ein Totalcineast und allround versiert, seitdem er von Jacques-Yves Cousteau (abendfüllender Farb-Dokumentarfilm "Le Monde du silence", 1956, L.Malle als Regieassistent) kam, ähnlich wie bei Kubrick scheint sich auch bei Malle hinter jedem Film eine Tür zu schließen. Und eine neu zu öffnen.