Deutschland bewegt sich nach Rechts. Rechte Parteien erhalten Zulauf, Parteien der "Mitte" laufen hinterher, werden in ihrer Sprache immer populistischer und normalisieren rechtes Gedankengut.
Gleichzeitig ist das kein neues Phänomen, rechte Gewalt war in Deutschland nie weg. Die Basballschlägerjahre in den 90ern, Angriffe auf Geflüchtetendenunterkünfte und der NSU. Lange klein geredet, erfolgte dann langsam eine Anerkennung als rechtsmotivierte Gewalttaten.an
Das beschreibt auch gut die Einzeltäter-Reihe. Julian Vogel befasst sich darin mit den rassistischen Anschlägen in München (22.07.2026), Halle (09.10.2019) sowie Hanau (19.02.2020) und dem anschließenden Kampf der Angehörigen um Anerkennung. Lange wurde stets von einem "verwirrten" Einzeltäter gesprochen, die rassistischen Motive klein geredet. Und mit der allgemeinen Stimmung im Land hätte das ja eh nichts zu tun, das Worte zu Taten werden wird konsequent geleugnet.
Wir als Filmkreis wollen uns 2024 ganz bewusst mit diesem Thema beschäftigen und zeigen daher alle drei Einzeltäter-Dokumentationen. Nicht schnell hintereinander weg in einem Semester, sondern in jedem Semester. Der Kampf gegen Rechts ist kein Sprint, sondern muss leider dauerhaft geführt werden. Und auch wenn die Reihe bereits 2023 geplant wurde, passt sie doch ganz gut in dieses Jahr 2024, in dem mit der Berichterstattung über die Deportationspläne ein neuer Tiefpunkt erreicht wurde, mit den zahlreichen und wirklich großen Demos dagegen aber eben auch ein Höhepunkt.
Erinnern heißt verändern. #sayTheirNames
Armela Segashi
Can Leyla
Dijamant Zabërgja
Guiliano Kollmann
Hüseyin Dayıcık
Roberto Rafael
Sabina S.
Selçuk Kılıç
Sevda Dağ
Jana Lange
Kevin Schwarz
Gökhan Gültekin
Sedat Gürbüz
Said Nesar Hashemi
Mercedes Kierpacz
Hamza Kurtović
Vili-Viorel Păun
Fatih Saraçoğlu
Ferhat Unvar
Kaloyan Velkov
und die 198 weiteren Todesopfer rechter Gewalt.