Truths: A Stream

Mittwoch, 22.5.2002 20:00 Pali Kino
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Vier Jahre nach ihrer Trennung wird Kyoko von ihrem Ex-Freund mit der Bitte aufgesucht, ihn in den Tod zu begleiten. (1*) Als letztes Ziel und Symbol ihres Abschieds vom Leben beschließen sie, ein Grabmal zu bauen. Mitten in den Arbeiten erreicht sie die Nachricht vom Unfalltod der Eltern von Kyoko. Bei der Beerdigung wieder unter die Lebenden gekommen, bemerken sie, welche tiefgreifenden Prozesse die wochenlange fast schon jenseitige Isolation ihrer völlig abgelegenen Baustelle in ihnen angestoßen hat. Diese inneren Entwicklungen eröffnen ihnen eindeutiger und unleugbarer als jemals zuvor eine Perspektive, die zu verfolgen nicht von vornherein als fruchtlos erscheint. Um sich Raum zur Entfaltung zu (v)erschaffen, kehren sie in die Berge zurück und beginnen etwas zwar forderndes aber gänzlich zweckfreies zu tun, indem sie über dem Grabmal formlos immer weiteren Zement aufschütten und so ein Monument ihrer Autonomie errichten. Unabhängig davon, was man von Antworten halten mag, sind allein die unermüdliche Hartnäckigkeit auf der Suche, die rigorose Offenheit der Formulierung und die konsequente (2*) Durchdringung von elementaren Fragen Qualitäten, die den Film weit über das allermeiste hervorheben, was sonst noch glaubt, sich damit befaßt zu haben. In fast fünfjähriger Arbeit entstand so nichts weniger als der definitive Film über das Leben vor dem Tod.

1* "Jeder Satz in diesem Diskurs über Selbstmord und Unfähigkeit zu leben hat zentnerschweres Gewicht." (Tip)

"Tief in die radikale Selbstbefragung der japanischen Ethik stößt Masahiro Tsuchihashis ´Truths: A Stream´ vor." (Berliner Morgenpost)

"Experimentelles Kino mit überragend gestylten Bildern." (Tip)

2* "Wir haben uns sehr bemüht, diesen Film zu einer essenziellen Erfahrung für den Zuschauer zu machen." (Akiko Yoshikawa, Produzentin)

MS