Tuvalu

Mittwoch, 10.12.2003 20:15  ! Programmkino Rex
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Anton verbrachte sein ganzes Leben im inzwischen alten und vom Verfall bedrohten Schwimmbad seines mittlerweile blinden Vaters. Er versucht im Verbund mit einigen ebenso treuen wie skurrilen Mitarbeitern und Stammgästen nicht nur für seinen Vater die akustische und haptische Illusion eines florierenden Betriebs aufrecht zu erhalten, sondern das Bad, früher ein prachtvolles Jugendstilgebäude, überhaupt vor dem Abriss durch seinen unternehmerisch ambitionierten älteren Bruder zu bewahren.
In dieser Situation tritt eine Frau in Antons Leben, die wie die Erfüllung seiner Sehnsüchte erscheint, durch eine familiäre Tragödie jedoch ein ganz spezielles Interesse an dem Bad hat, das sein Ende besiegeln könnte.
In schwarz/weiss und fast ohne Dialoge wie ein Stummfilm gedreht, erwarb sich der Regisseur durch die gezielte Nachkolorierung einzelner Szenen im Zusammenspiel mit einem siebzigspurigen Soundtrack die Möglichkeit, ihr Aussehen, Grundton und Stimmung ganz bewusst zu gestalten und nutzt sie feinsinnig, um ein faszinierendes Beispiel visuellen Erzählens zu erschaffen, in dem die begeisterten Schauspieler mit expressiver Spielfreude und slapstickhaftem Humor ihrer Hingabe an dieses bezaubernde Vergnügen Ausdruck verleihen.

„Er ist mein Kind. Ich habe Angst, dass er von seinen Kameraden gehänselt wird, weil er anders ist.“ (Veit Helmer)

„Das alles ist verspielt, vermeintlich absichtslos und naiv – und doch Spiegel einer ungestümen Leidenschaft für die Schönheiten filmischer Bilder,...“ (filmdienst)

„...ein Traum, ein zärtliches Märchen aber auch eine Groteske vom Format eines Emir Kustrica.“ (epd Film)

„...die traumhaft schönen Bilder und Klänge zielen mit aller gebotenen Direktheit ins Zentrum dessen, was den sinnlichen Reiz des Kinos ausmacht.“ (filmdienst)

MS