Gefühle, die man sieht

Mittwoch, 21.1.2004 20:15  ! Programmkino Rex
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Zuerst Darstellerriege betrachten! .....Die allein ist es schon fast wert ins Kino zu kommen, vor allem weil sie mit tollen Leistungen aufwartet. Es gibt aber noch mehr Gründe:
In bester „Short Cuts“/“Magnolia“ – Manier schildert der Film in sich überschneidenden Episoden die Lebenssituationen von 5 Frauen verschiedenen Alters, Mittelschicht, im heutigen Los Angeles. Ihnen gemeinsam ist, dass sie sich aus ganz unterschiedlichen Gründen mit einer Lebenskrise konfrontiert sehen, aus der sie Auswege finden wollen. Der Geschichtenbogen reicht von der Kommissarin, die sich mit dem Selbstmord einer Schulfreundin auseinandersetzen muss, über die Bankerin, die, von ihrem Geliebten ungewollt schwanger, ihren Orientierungsverlust mit einer weiteren Affäre zu überdecken versucht, oder die Kartenlegerin, die ihre AIDSkranke Lebensgefährtin pflegt, bis zur einsamen Kinderbuchautorin, die durch einen neuen Nachbarn ihre in Mütterlichkeit vergrabene Sehnsucht nach einer Liebesbeziehung entdeckt.
Was den Film so schön macht ist, dass er trotz der unbequemen, gefühlsgeladenen und medial ausgeschlachteten Themen seine intime Erzählhaltung beibehält, statt in spektakuläre Melodramatik abzugleiten. So entsteht ein leiser aber dennoch nicht humorloser Film, eine literarisch wie auch psychologisch bemerkenswert stimmige Studie über existenzielle Probleme erwachsener Menschen.

„...entsteht ein zartes Gespinst (auch) magischer Momente, die den Film mit seiner Fabulierlust weit über den Durchschnitt heben.“ (filmdienst)

„Man kann sich nicht satt sehen am inspirierten Spiel sämtlicher Protagonisten – vor allem Holly Hunters Leistung ist schlicht sensationell - ...“ (filmdienst)

KE