Sound of Noise

Mittwoch, 23.5.2012 20:45  ! Programmkino Rex
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Eine friedliche Stadt wird von einer Reihe von Anschlägen erschüttert, bei denen jeweils 6 Maskierte, nur mit einem Metronom bewaffnet, öffentliche Einrichtungen sabotieren, indem sie deren Ausstattung oder sogar die Menschen darin als Musikinstrumente einsetzen, um die einzelnen Teile der selbstkomponierten „Music for 6 drummers and one city“ zu spielen.

Dabei geht es aber nicht bloß um harmloses Geträller, denn die „Ziele“ sind unter anderem ein Krankenhaus, eine Bank und das Elektrizitätswerk und die anarchischen Musiker sorgen nicht nur für Ruhestörung, sondern stiften richtig Chaos und bringen den ganzen Betrieb zum erliegen. Die zunächst ratlos verdatterten Autoritäten sind also unter Zugzwang und so kommt es, daß ein selbst mit einer traumatischen Beziehung zur Musik gestrafter Kommissar die Verfolgung aufnimmt.

Als dem einzig unmusikalischen schwarzen Schaaf einer seit Generationen etablierten Musikerfamilie, das sich nur noch nach Stille sehnt, mangelt es dem Kommissar, (von seinen Eltern wie die Faust aufs Auge passend auf den Namen Amadeus getauft) nicht an Motivation, wohl aber an Anhaltspunkten. Denn die abgefahrene Truppe, die seine Stadt auf den Kopf stellt, folgt keiner politischen oder religiösen Ideologie, hinterlässt auch keine Forderungen und ist dementsprechend schwer einzuschätzen. Und so nimmt diese mit trockenstem skandinavischen Humor durchsetzte, musikalische Kunst-Krimi-Satire ihre Zuschauer mit auf eine staunen-machende Entdeckungsreise durch die Welt der alltäglichsten und unerwartetsten Klänge, die Absurditäten der öffentlichen Ordnung und die teils lächerlichen Untiefen des institutionalisierten Musikbetriebs.

 

„Angefangen von Dada und Fluxus über die Experimente moderner Komponisten mit Mauricio Kagel bis hin zur Street Art reicht die künstlerische Tradition, aus der der Film schöpft und die er ganz unakademisch und auf ebenso poetische wie komische Weise in einen ganz und gar schrägen Spielfilm übersetzt.“ (kino-zeit.de)


„Sound of Noise ist nicht nur eine herrlich anarchische Komödie für Musikliebhaber der etwas anderen Art, ein schräger Thriller und ein verrückter Künstlerfilm sowie eine beißende Parabel auf die allgegenwärtige Terrorismus-Angst, sondern auch auf berührende Weise ein Film über verwandte Seelen und die Liebe zur Musik und der Stille.“ (kino-zeit.de)


„Wer so viel in einem Film zu packen versteht und es trotzdem schafft, den swingenden und augenzwinkernden Tonfall der Erzählung beizubehalten und dem Zuschauer ein vergnügtes Lächeln ins Gesicht zu zaubern, mit dem dieser das Kino verlässt, der hat einiges erreicht.“ (kino-zeit.de)


Im Rahmen der Ausstellung „A House Full Of Music“ veranstaltet der Filmkreis in Kooperation mit dem Citydome Darmstadt eine Reihe von insgesamt fünf Abenden, deren Themenschwerpunkt auf „Strategien in Musik und Kunst“ im Medium Film liegt.


Weitere Filme der "A House Full Of Music" Reihe:

Dienstag, 15.05. - Audimax - 20:00Uhr   Kurzfilmabend mit Werken Oskar Fischingers

Mittwoch, 06.06. - REX - 20:45Uhr   Across the universe

Mittwoch, 20.06. - REX - 20:45Uhr   The Ballad of Genesis and Lady Jaye OmU

Dienstag, 03.07. - Audimax - 20:00Uhr   32 Variationen über Glenn Gould OmU

MS