Doppelnacht: Django (1966) und Mandingo

Donnerstag, 2.5.2013 20:00 Audimax
0:00 Mandingo

Es sind die 1840iger in Amerika und die Sklaverei ist immer noch ein lukratives Geschäft. Einer der Sklaven des Landbesitzers Maxwell soll für Profit zu einem Nahkämpfer trainiert werden. Eine Geschichte, die sich um Sex, Gewalt und Sklaverei dreht und ein unweigerlich schlimmes Ende nehmen muss.
Dieser Film diente Quentin Tarantino als Inspiration für "Django Unchained" und machte den Begriff "Mandingo" überhaupt erst bekannt.

MT
0:00 Django

Django kommt einsam in einer von mexikanischen Banditen und dem Ku-Klux-Klan zerkämpften Stadt an, mit einem Colt am Gürtel und einem Sarg, den er hinter sich herzieht. Doch Ruhe findet Django hier nicht, es gibt böse Schergen zu erschießen und hübsche Frauen zu beglücken, auch wenn es nur für eine einzige, leidenschaftliche Nacht ist.
Ein stimmiger, turbulenter Actionwestern, der Tarantino als große Inspiration für sein neues Meisterwerk "Django Unchained" diente.

MT


 

Seminarbegleitheft WS 1980/1981:

Eine kleine Siedlung im versumpften Grenzgebiet zwischen USA und Mexiko wird nur noch von einem Saloonwirt und seinen Mädchen bewohnt. Hier bekämpfen sich die "Roten Kaputzenmänner"(eine Art Ku Klux Klan) unter Major Jackson und die mexikanischen Rebellen von General Hugo Rodrigez. Beide Banditenbosse verlangen vom Wirt "Schutzgebühren" für seine Mädchen. Da kommt Django in das Dorf, einen Sarg hinter sich herziehlend und in Begleitung eines mexikanischen Mädchens, welches er aus der Gewalt des Rassisten Jacksons befreite. So zog sich Django den Zorn Jacksons zu und es kommt zu einem Gemetzel. Den Mexikanern verspricht Django Maschinengewehre, mit denen sie ihre Heimat befreien können. Dazu müßte nur aus der mexikanischen Grenzfestung Gold geraubt werden, um Maschinengewehre kaufen zu können. Unter dem Gold befindet sich auch der gesamte Besitz des Erbfeindes der Mexikaner, Jackson. Django will natürlich das Gold für sich und sein Mädchen Maria behalten, und so konmt es zu Kampf...
 
Dieser ist der erste aller erschienenen Django-Filme. Er wurde, wie viele Italo-Western, japanischen Filmen nachempfunden. "Django" stand unter dem Einfluß der "Sieben Samurai" von Akria Kurosawa. Ihm ist "Djangos" Handlung entnommen; der Kampf eines Außenseiters gegen die vorhandenen Machtstrukturen. Mit "Django" ist auch eine neue Welle im Italo-Western angerollt, der Held hat viel Humor - z.B. das Hinterherziehen des Sarges - diesem Film folgte eine ganze Reihe, in der Helden bis zur Unkenntlichkeit und Lächerlichkeit parodiert werden ( siehe Bud Spencer/Terence Hill-Filme !). Der Held des Italo-Western, von Leones "Mann ohne Namen", über Diango, Ringo, Gringo und Sartana ist eine der möglichen Helden-Variante in einer Welt, die nicht mehr in der Lage ist, Helden hervorzubringen. Der Helden muß immer außergewöhnlicher und exotischer werden, um akzeptiert zu sein. Als Nachfolger des Italo-Western-Helden sind die Kämpfer der fernöstlichen Kung-Fu-Filme anzusehen. Der Held muß immer mehr zur Persiflage werden, sie wird gewertet wie eine Kunst, variantenreich, ästetisch und angestrengt.
 
Der Lohn des Helden im Italo-Western nach getaner Arbeit bzw. der erfolgreichen Selbstverteidigung zählt sich nur in Dollars. Moralische Güter zählen nicht. Hier ist die Welt des Guten abgeschafft, keinerlei Ruhm ist zu erlangen. Entschädigung für Mühen des Einsatzes gibt es nicht, sei es in Form von Liebe, Orden, Frieden, Gutsbesitz oder eines Sheriffpostens. Der Held arbeitet in Angestelltenverhältnis oder er ist ein Einmannunternehmer, moralische Intentionen gibt es nicht. Moral kennt er nicht, vielleicht nur einen gewissen "Instinkt", der ihn vor "ausgesprochenen" Verbrechen bewahrt, er möchte ein bischen weniger schlecht sein als die durchkriminalisierte Gesellschaft. Dies erreicht er wohl weniger durch aktives Tun als durch aktives Unterlassen, so 'ne Art "Ohne mich"-Typ.
 
Der Held ist in der Durchführung seines Auftrages wenig zimperlich, auf einen Toten mehr oder weniger konmt es nicht an. Es würde ihm nie einfallen, durch Verhandlungen mit seinem Feind z.B., bestehende gesellschaftliche Verhältnisse ändern zu wollen. Eines ist ihm klar: sein Leben ist das Höchste und Wertvollste, das geschützt und ohne Rücksicht auf Verluste verteidigt werden muß.