Gefangen im Kaukasus

Donnerstag, 28.5.1998 20:00 Audimax
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Basierend auf einer Novelle von Leo Tolstoi erzählt Sergej Bodrow eine Episode aus dem Tschetschenischen Bürgerkrieg. Das ist keinesfalls so abwegig, wie es zuerst den Anschein hat, denn die Mechanismen des Krieges sind dieselben, wie sie es vor 125 Jahren waren, als Tolstois Novelle erschien.

Die eingesetzten Waffen sind natürlich moderner, hauptsächlich die der Russen. Trotzdem wird einer ihrer Spähpanzer von den Rebellen erobert, nur zwei Russen überleben und werden im Rebellendorf gefangengehalten: Der junge Rekrut Vanja (Sergej Bodrow) und der abgebrühte und zynische Sascha (Oleg Menschikow). Sie sollen gegen den Sohn des Rebellenchefs ausgetauscht werden, der bei der russischen Armee einsitzt.
Trotz tiefsitzender Feindschaft zwischen Russen und Rebellen ergibt sich langsam eine Beziehung zwischen Dorfbewohnern und Gefangenen.

Ein wichtiger und zeitloser Film, der zeigt, daß Haß nur Haß gebären kann, daß aber auch Verständigung über kulturelle Schranken hinweg möglich ist. In seiner Form beeindruckend und erschütternd.