"Diese schönste Liebesgeschichte der letzten Jahre trifft mitten ins Herz und entläßt den Zuschauer mit Wonnegefühlen in die eigene Wirklichkeit." - Blickpunkt Film
Er gehört zum Midi (dem Süden Frankreichs) wie der Pastis: Robert Guédiguian. Seit 15 Jahren macht er Filme, die in "seinem" Viertel spielen. Dabei dreht sich alles immer um zwei Dinge: um seine Heimatstadt Marseille und Familienbande. Auch sein siebter Film handelt von den kleinen Leuten im "Estaque", die in Zeiten von Arbeitslosigkeit den Alltag meistern. Mit südlichem Charme, Humor und Optimismus, versteht sich.
Im Mittelpunkt dieses fast märchenhaften Films stehen Marius und Jeannette (Ariane Ascaride), beide nicht mehr ganz jung, aber noch jung genug, um Empfindungen zu spüren, neugierig auf eine neue Liebe zu sein.
Marius (Gérard Meylan) haust als Wächter in einer Abbruch-Fabrik, Jeannette zieht ihre zwei Kinder allein groß und jobt als Kassiererin in einem Supermarkt. Wenn ihr alles über den Kopf wächst, kann sie bei den Nachbarn Trost suchen, denn sie wohnt in einem pittoresken Hinterhof wie in einer Großfamilie.
Als sie eines Tages (beim Klauen von zwei Eimern Farbe) Marius trifft, kompliziert sich der Alltag, denn beide leiden an emotionalen Enttäuschungen und sind unsicher, ob sie noch einmal den Sprung ins kalte Wasser wagen, noch einmal Gefühle zeigen und ausleben sollen.
Wie die beiden mit tatkräftiger Unterstützung der Nachbarn es schaffen, ein Stückchen Glück zu greifen, erzählt Guédiguian mit großer Sympathie für seine Protagonisten. In dem kleinen Gäßchen des Arbeiterviertels geht es um die große und die kleine Politik, um kommunistisches Bewußtsein und vieles mehr. Utopie und Realität, Poesie und Melancholie verbinden sich zu einer einzigartigen Mischung.