The Long Arm

Mittwoch, 11.6.1958 18:45  ! Köhlersaal
18:45 The Long Arm

Programmheft WS 1961/1962:

Eine Kriminalgeschichte, bei der kein einziger Schuß fällt und die dennoch spannend bis zum letzten Bilde ist. Das verwundert um so mehr, da lange Strecken des Films mit theoretischen Erörterungen, gedanklichen Kombinationen und für den Fortgang der Handlung unbedeutenden Familienszenen ausgefüllt sind.

Es gibt, vom routinierten Können des Regisseurs und der Darsteller abgesehen. Drei Gründe für das Gelingen dieses Films. Zum einen handelt es sich bei dem Verbrechen wirklich um einen „Fall", der kriminalistischen Spürsinn wert ist. Zum anderen wird er mit zwingender Logik bearbeitet, wobei dem Zuschauer
gerade das rechte Maß an Einblick in die allmähliche Enthüllung zugemessen
wird. Zum dritten sind die beteiligten Menschen von Fleisch und Blut und keine Pappmache-Helden. Das Verdienst des Streifens ist es, Einblick in die minutiöse Kleinarbeit und oft recht trockene Büroarbeit Scotland Yards zu vermitteln, d. h. die Arbeit der Kriminalpolizei zu entromantisieren, gleichzeitig aber zu zeigen, daß das Netz der Justiz größer und die Maschen enger sind, als es der raffinierteste Verbrecher vermutet. Der hier und da eingeblendete Humor
lockert angenehm auf.
Ein gutgemachter englischer Kriminalfilm, der alle Vorstellungen vom sogenannten vollkommenen Verbrechen Lügen straft.


 

Programmheft SoSe 1958:

Hier haben wir es bereits mit einem „echten” Kriminalfilm zu tun, der nur durch den trockenen britischen Humor eine zusätzliche Würze erhält — zusätzlich zu seiner ins äußerste gesteigerten Spannung. „Der lange Arm” — das ist der Arm Scotland Yards, und er streckt sich aus nach einem raffinierten Geldschrankknacker, den er schließlich auf frischer Tat packt. „Es gibt, vom routinierten Können des Spielleiters und der Darsteller abgesehen, drei Gründe für das Gelingen dieses Filmes. Zum einen handelt es sich bei dem Verbrechen wirklich um einen ‚Fall’, der kriminalistischen Spürsinn wert ist. Zum andern wird er mit zwingender Logik bearbeitet, wobei dem Zuschauer gerade das rechte Maß an Einblick in die allmähliche Enthüllung zugemessen wird. Zum dritten sind die beteiligten Menschen von Fleisch und Blut und keine Pappmachéhelden. Das Verdienst des Streifens ist es, Einbilck in die minutiöse Kleinarbeit und oft trockene Bürotätigkeit der Kriminalpolizei zu vermitteln, d. h. die Arbeit der Kriminalpolizei zu entromantisieren, gleichzeitig aber zu zeigen, daß das Netz der Justiz größer und die Maschen enger sind, als der raffinierteste Verbrecher vermutet." (Evangelischer Filmbeobachter)