Piatka z ulicy Barskiej

Mittwoch, 16.12.1959 20:30  ! Köhlersaal
20:30 Piatka z ulicy Barskiej

Programmheft WS 1959/1960:

Inhalt: Fünf Jungen aus der Barskastraße in Warschau haben sich einer Bande jugendlicher Verbrecher angeschlossen. Eines Tages werden sie gefaßt und das Jugendgericht unterstellt sie der Aufsicht eines Jugendpflegers. Dieser, von Beruf Maurer, verschaffte ihnen neue Studien- und Arbeitsplätze, und für die Jungen scheint ein neues Leben zu beginnen. Doch einer von ihnen kehrt, als er von einem Neider diffamiert wird, verbittert zu der alten Bande zurück, deren Anführer gerade einen Sprengstoffanschlag organisiert. Im entscheidenden Moment weigern sich jedoch die Jungen, den Plan auszuführen, wobei es zu einem wilden Kampf in den unterirdischen Kanälen Warschaus kommt. Einer der Jungen wird schwer verletzt, doch der Anschlag wird vereitelt, und mit diesem Abschluß versucht der Film optimistisch zu dokumentieren, daß die polnische Nachkriegsjugend, dem Beispiel der Jungen aus der Barskastraße folgend, allen Versuchungen zum Trotz den Weg in ein besseres Leben beginnt.

Was den Film für uns interessant macht, ist jedoch weniger der Inhalt, der zwar geschickt zusammengebaut ist, der aber das Jugenderziehungsproblem nicht nur menschlich sieht, sondern politisch stellenweise überbetont; wie er auch sonst seine volksdemokratische Herkunft nicht ganz verleugnen kann. Die Qualitäten des Films liegen vielmehr in der überragenden Regieleistung Aleksanders Fords und der Darstellung, insbesondere was die Charakterzeichnung der Jungen angeht. „Die Arbeit der Kamera kann meisterhaft genannt werden. Die Aufnahmen, besonders die in den Häuserruinen und unterirdischen Kanälen, sind in Einstellung und Tongebung ungemein eindrucksvoll.
Die Wirkung des Bildes wird durch eine sehr sparsame Musik unterstrichen, ganze Szenenfolgen setzt sie aus und erhöht so die dramatische Spannung.” (Ev. Filmbeobachter)

Vorfilm: Paris la nuit (Paris bei Nacht)