Lautlos wie die Nacht

Mittwoch, 29.3.1967 21:00  ! Köhlersaal
21:00 Lautlos wie die Nacht

Flyer Ferienprogramm 1967:

Kaum ist der Gangster—Veteran Charles (Gabin) nach fünfjähriger Haft entlassen, plant er bereits den größten Coup seines Lebens: Raub der Casino—Kasse am Schluß der Saison in Cannes. Dies soll dann sein letztes Unternehmen sein, hernach will er sich ins bürgerliche Leben zurückziehen. Die Gehirnarbeit für den großen Coup ist bereits von einem Spezialisten erledigt worden und da dieser durch Krankheit und das Verbot seiner energischen Frau leider an der Mitarbeit gehindert wird, fällt die Wahl für die Ausführung der Innenarbeiten auf den junger Tunichtgut—Charmeur Francis (Delon). Dieser bringt dann.
noch seinen Schwager ins Geschäft. Nach sorgfältigen Vorbereitungen läuft schließlich der schwierige Einbruch programmgemäß und glatt ab. Aber werden die Gangster ihr Geld auch behalten?

In der Regel entspringen die Spannungen eines Krimis aus dem Gegeneinander von Verbrechern und Polizei. Hier dagegen tritt die Polizei erst in den letzten Minuten auf .
Aber nicht nur in dieser Hinsicht ist der Film eine kleine Ausnahme. Vielmehr ist die Geschichte auch so angelegt‚ daß niemand an dem Gelingen des Coups zweifelt. Die Verbrecher sind durchaus sympathische Gestalten, sie verstehen ihr Handwerk und führen den Einbruch mit größter Selbstverständlichkeit durch.

Der Film ist lebendig und gut gestaltet. Die Kamera ist bemüht, dem Geschehen durch die Auswahl abwechslungsreicher Bilder Leben zu geben, wobei sie auch durch die Musik unterstützt wird. Nach mehrmaliger Zusammenarbeit mit dem Hauptdarsteller versteht es der Regisseur‚ diesen so zu führen, daß Gabin auch zur Entfaltung seines schauspielerischen Talents kommt. Hier wurde also saubere Arbeit geleistet, wobei man vor allem positv bemerken muß‚ daß der Streifen ohne die gängigen Krimi—Klischees auskommt.

aus ”Evangelischer Filmbeobachter 1963”