Noorderlingen: nur zwei Häuserzeilen stehen, der Bauwagen vergammelt, aus dem Betonmischer wachsen Sträucher. Hier ist jeder des anderen Feind: der Briefträger, der die ganze Post vor Zustellung liest und erfährt, da› der Jäger unfruchtbar ist, der wiederum den Briefträger jagt, die Frau des Metzgers, die dessen unentwegte sexuellen Nachstellungen verabscheut und durch ihre Enthaltsamkeit zur Dorfheiligen wird, ihr Sohn Thomas, der den kongolesischen Freiheitskämpfer Lumumba verehrt, die durchreisenden Priester, die einen Afrikaner im Käfig zur Schau ausstellen, den Thomas befreit und im Wald versteckt, wo sich Jäger und Briefträger nachstellen, der Metzger eine Frau zu vergewaltigen sucht und eine weißgekleidete Fee auftaucht.
Ein aussergewöhnlicher Film, der Humor ist messerscharf, grotesk, makaber und grausam, man weiß nie, aus welcher Richtung die nächste Pointe kommt: eine bitterböse Satire und ein unheimliches Märchen, in dem die puritanische Moral der frühen 60er mit pechschwarzem Humor ad absurdum geführt wird. Ein eigenwilliges Meisterwerk, vielleicht am besten als Mischung aus Jeunet & Caro, Bu-uel, Tati und Chabrol zu beschreiben. Und doch ganz anders... Nicht verpassen!
