Radieschen von unten

Mittwoch, 4.10.1967 21:00  ! Köhlersaal
21:00 Radieschen von unten

Programminformationen Ferienprogramm Herbst 1967:

Jahre lang hat der Bassgeiger Jerome allabendlich in einem Etablissement auf der Bühne sein Solo gespielt. Als er es nach den letzten Aufführungstag bei einer Abschiedspartie noch einmal zum besten geben will, findet er im Geigenkasten statt des Instrumentes eine Leiche: den Ganoven ”Pommes chips”‚ den Jeromes leicht verrückter Vetter Jacques in Notwehr erstochen hat. Erst macht der Tote grosse Schwierigkeiten, doch dann verarbeitet ihn Jeromes Onkel, ein kauziger Museumspräparator, kurzerhand zu einem Skelett für die medizinische Fakultät, Leider ist die Freude nur kurz, denn in der Jacke von ”Pommes Chips” steckte der Wettschein eines Freundes, der zufällig eine Riesenquote gebracht hat. Während die Ganovenbande plötzlich scheinheilig Museumsbesuche macht, hat Jerome den Wettschein längst an sich genommen. Und während der verzweifelte Oberganove wieder zu Fälscherkunststücken greift und damit promt im Kittchen landet, kassiert der Musikant die Moneten und fährt mit einem leichten Mädchen von dannen.

Georges Lautner Versteht etwas von Regie und bevorzugt besonders das Gebiet der makaberen Groteske und sogar der Burleske. Dieser Film hier entstand kurz vor oder nach ”Mein Onkel — der Gangster”. Es gibt kaum etwas, das in diesem übermütigen Lustspiel nicht karikiert würde, das Theater, Kriminalstücke‚ Parties von Jungen und Alten, die Polizei, Ganoven und auch die Geistlichkeit. Dem Triumvirat der Autoren (Clarence Weff, Albert Kantof‚ Georges Lautner) ist allerlei eingefallen, und Regisseur Lautner hat das Buch gut umzusetzen gewusst. Wenn der Zuschauer auch, nachdem er sich in den Stil der Burleske eingesehen hat, einige Gags vorausahnt, so wird er durch manche Einfälle verblüfft.

aus ”Ev. Filmbeobachter” und ”film-dienst”