The Day After Tomorrow

Donnerstag, 14.4.2005 20:00 Audimax
0:00 The Day After Tomorrow

Jack Hall, Professor für Paleoklimatologie, hat eine desaströse Theorie entwickelt. Laut der steht eine Klimakatastrophe epischen Ausmaßes unmittelbar bevor. Da Klimavorhersagen naturgemäß ungewiß und umstritten sind, er außerdem die sofortige Evakuierung Nordamerikas fordert, hört im weißen Haus verständlicherweise keiner zu. Als die ersten Messboyen im Golfstrom rapide Temperaturstürze verzeichnen, verbleiben nur noch wenige Stunden...

In einem bombastischen Trickfeuerwerk fegt der Exildeutsche Roland Emmerich nach Independence Day und Godzilla zum dritten Male durch New York City, diesmal mit duzenden Tornados, riesigen Tsunamis und alles schockfrostenden, stratossphärischen Fallwinden, natürlich wieder mit tollen Einstellungen und Kamerafahrten. In der postapokalyptischen Eislandschaft bricht Jack Hall mit zwei Freunden gegen die nach Süden ziehende Völkerwanderung und wider jeden Überlebensinstinkt nach Norden auf, um seinen in NYC gefangenen Sohn Sam zu retten. Sam und dessen Klassenkameraden haben derweil große Schwierigkeiten, die Ankunft der improvisierten Rettung noch zu erleben.

Erfreulicherweise gibt Emmerich dem Publikum in diesem Film fast keine von Pathos triefenden Patriotismusbotschaften mit. Es warten sogar einige erfrischend selbstironische Szenen (ich sage nur Mexiko) auf euch. Ansonsten ist der Film genau das, was man von ihm erwarten kann: Schönes Effektkino, in dem man nicht mühselig ein wirres Handlungsknäuel entziffern muss, sondern mit Bier und Chips einfach Spass haben kann. Emmerichs Visionen sind übrigens weit weniger abwegig, als der geneigte TU-Student das vermuten mag: Abgesehen von einer dramatisierenden Zeitverknappung der Ereignisse stammen sie aus einem populärwissenschaftlichen Sachbuch.

Und zu guter letzt unser Bildungsanspruch: Schon 'mal etwas von "global dimming" gehört? (Google kennt die Antwort)

MC