Narziss und Psyche

Mittwoch, 28.6.2006 20:45  ! Programmkino Rex
0:00 Narziss und Psyche

Gábor Bódy geht in seinem ersten grossen Film von dem Versepos "Psyche" des zeitgenössischenungarischen Dichters Sándor Weöres aus. Nichts weniger als eine literarische Adaption hatte er im Sinn - die Geschichte einer erotisch selbstbewußten Frau (Psyche) und eines in sich selbst verliebten philosophierenden und wissenschaftlich experimentierenden Künstlers, und zwar ohne dass die Darsteller in der Zeit von 1800 bis 1920 je altern. In dieses Handlunsgerüst baut Bódy alles mögliche ein, experimentiert in den verschiedensten Bereichen der Wissenschaft, Ästhetik, Erotismus, Politik, mit Farben, Bewegungen und Aktionen. Der in der ungarischen Kritik heftig umstrittene Film (von einem Kritiker z. Bl ein "wunderbar verfehltes Werk" und ein "genial schlechter Film" genannt, von anderen gefeiert), der in Budapest ein sensationeller Zuschauererfolg wurde, hat unzählige Interpretationen erfahren. "Er ist, wegen der Fülle seiner Andeutungen und der zwischen Kitsch und Erstaunen machenden optischen Erfindungen bedenkenlos freizügig changierenden Phantasmen und visionren Exaltationen vor allem eine sinnlich fesselnde, ungebärdige essayistische Explosion." Frankfurter Rundschau

AH