Programmheft SoSe 1981:
1939 erschien der erste Roman von Raymond Chandler "The big sleep". Mit der Figur des Philip Marlowe schuf Chandler einen neuen Prototyp des Privatdetektivs - gleichweit entfernt vom blassen Kombinationsgenie (z.B. eines Charlie Chan) wie vom skrupellosen Draufgänger-Aufklärer.
Chandler in einem Leserbrief 1951:
...Wenn es Unreife bedeutet, sich gegen eine korrupte Gesellschaft aufzulehnen, dann ist Philip Marlowe äußerst unreif. Wenn es mangelhafte soziale Anpassung bedeutet, Schmutz zu sehen, wo Schmutz ist, dann hat sich Philip Marlowe mangelhaft sozial angepaßt. Natürlich ist er ein Versager und er weiß das auch. Er ist ein Versager, weil er kein Geld hat. Ein Mann der ohne körperliche Handicaps ist und sich trotzdem keinen anständigen Lebensunterhalt verdienen kann, ist immer ein Versager und gewöhnlich ein moralischer Versager. Aber eine Menge sehr guter Menschen sind auch Versager gewesen, weil ihre besonderen Gaben nicht zu ihrer Zeit und ihrer Umwelt paßten. Auf lange Sicht gesehen sind wir wahrscheinlich alle Versager; wir hätten sonst nicht die Sorte Welt, die wir haben...