Der Thronfolger eines arabischen Fürstentums will sein Land reformieren und für die Zeit nach dem Öl vorbereiten, so daß er neue Bohrrechte erstmals nicht wie üblich an den amerikanischen Connex-Konzern, sondern an die höher bietenden Chinesen vergibt. Connex beschließt daraufhin blitzschnell mit einer kleinen US-Konkurrenzfirma zu ,fusionieren‘, die kürzlich erstaunlicherweise den Zuschlag für vielversprechende Felder in der ehemaligen Sowjetrepublik Kasachstan erhielt. Das Justizministerium beauftragt deswegen eine private Anwaltsgesellschaft mit der ,Überprüfung‘ dieser Fusion. Derweil sollen die von Connex von einem Tag auf den anderen entlassenen Gastarbeiter aus dem Emirat in ihre Heimatländer abgeschoben werden und landen in den offenen Armen fundamentalistischer Gruppierungen, während CIA-Agent Barnes seinen Vorgesetzten erklären muß, warum er bei einem Undercover-Waffenverkauf im Libanon, der nur dazu diente, die arabischen Händler in die Luft zu jagen, zu spät gemerkt hat, daß sie vorher die Hälfte der Ware hinter seinem Rücken gleich weiter vertickt haben und das Zeug jetzt in genau den Händen landen könnte, deren Bezugswege die ganze Aktion eigentlich ausschalten sollte. Ach ja, der kranke Ölscheich hat noch einen Sohn, der gegenüber den schneeweißen Verlockungen des american way of life und den Karrieretips seiner Ratgeber wesentlich aufgeschlossener ist.
Das war nicht alles und der Rest ist weder simpler gestrickt noch erbauender mitzuerleben, aber auch um nichts weniger spannend und überzeugend. In einer grandiosen Gesamtleistung des ganzen Teams, vom Drehbuch über die Schauspieler und den Schnitt bis zur Musik wird uns hier Einblick in das gegenwärtig wichtigste aber auch tückischste Geschäft gegeben; und noch einiges von all dem, was auch mit dranhängt. Durch die Memoiren des Operationsleiters der CIA für den mittleren Osten von 1976-1997 authentisch verbürgt, ist das was wir sehen keine vereinfachende Scharz-Weiß-Malerei und auch keine patriotische Propaganda, aber der angemessenen Darstellung wegen eben auch keine leicht konsumierbare Alltagsablenkung, was den Film aber nicht weniger gelungen macht. Im Gegenteil: er gehört eigentlich durch seine Umsichtigkeit und die uns alle einschliessende Bedeutung seiner Inhalte zum Pflichtprogramm für jeden, der mitdenken kann.
„Von Robert Elswit perfekt fotografiert, rasant geschnitten und von packender Hintergrundmusik vorangetrieben, schlägt der erstklassig inszenierte Politthriller von Anfang an in den Bann.“ (filmdienst)
„Wer bei diesem Film auf dem Laufenden bleiben will, hat keine Chance an der Sitznachbarin rumzumachen oder zwischendurch mal auf die Uhr zu sehen. Der Film erfordert 100% Aufmerksamkeit und wer diese garantiert, dem wird eine verzwickte, aber extrem interessante Geschichte geboten.“ (OUTNOW.ch)
„Ein mutiger ambitionierter Film. Ein großer Wurf.“ (filmdienst)
„Syriana kommt neben einer geballten Informationsflut und einer anspruchsvollen Handlung auch mit einem gut ausgesuchten und bekannten Cast daher.“ (OUTNOW.ch)
„Mit einem großartigen Schauspielerensemble und einem raffiniert konstruierten Drehbuch breitet Stephen Gaghan in seinem Regiedebüt die undurchsichtigen Verflechtungen im internationalen Ölgeschäft aus.“ (epd film)
„Gaghan richtet sein Hauptaugenmerk auf die Hintermänner in maßgeschneiderten Anzügen, die ,Global Player‘, ohne freilich deren Opfer, die bisweilen selbst zu Tätern werden, zu vergessen.“ (filmdienst)
„In ,Syriana‘, einem clever konstruierten Lehrstück über die Verquickung von Wirtschaft und Politik und deren fatale Folgen, spielt ein gewichtiger Clooney den CIA-Mann.“ (Cinema)
„Mit den simplen Kategorien ,gut‘ oder ,böse‘ wird man den wenigsten Figuren in Gaghans anspruchsvollem, vielschichtigen Szenario gerecht. Es sind keine Stereotypen.“ (filmdienst)
„Somit ergeben sich herrliche Diskussionen auf dem Heimweg und sogar im jeweiligen Foyer des Lichtspieltheaters. Ein Fakt, der dem Film extrem gut tut und ihn von der Fastfood-Kategorie wohltuend abhebt.“ (OUTNOW.ch)
„Die realen Bezüge machen den Film doppelt beklemmend – denn was hinter verschlossenen Türen verbockt wird, muss am bitteren Ende jeder mit ausbaden.“ (Cinema)