Die Geisha

Donnerstag, 22.2.2007 20:00 Audimax
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Die neunjährige Chiyo wird zusammen mit ihrer Schwester eines Nachts verschleppt und in die alte Kaiserstadt Kyoto gebracht. Dort erfahren sie, dass sie vom Vater aus Geldmangel verkauft wurden und werden getrennt. Chiyo landet als niedere Magd in einem Geisha-Haus und ist von nun an beständig mit dem Plan einer gemeinsamen Flucht beschäftigt. Der Versuch wird aber von der ranghöchsten Geisha Hatsumomo durch eines ihrer verhöhnenden Spielchen vereitelt. Chiyo bleibt allein zurück.

In ihrem größten Kummer begegnet ihr ein vornehmer Gentleman in Begleitung zweier Geishas, der sie aufmuntert und tröstet und in dem Moment weiß sie, dass sie selbst eine Geisha werden will, um ihm einmal nahe sein zu können. Tapfer erträgt sie alle Quälereien Hatsumomos, und später, als sie die unverhoffte Gelegenheit zum tatsächlichen sozialen Aufstieg genutzt und teuer erkauft hat, auch all die Ränke und ständigen Intrigen der Rivalin, ohne dabei ihr Ziel aus den wasserblauen Augen zu verlieren.

Rob Marshall („Chicago“) präsentiert prächtiges Ausstattungskino, das mit opulenten Bildern und prunkvollen Kostümen den Betrachter betört. Die dramatische Geschichte um persönliche Schicksale und kulturelle Katastrophen kleidet sich in das Gewand einer asiatischen Parabel über das Wasser (Chiyo), das beständig Hindernisse überwindet und dem Feuer (Hatsumomo) standhält.

Man sollte aber aus Hollywood verständlicherweise keine authentischen Schilderungen japanischer Sozialgeschichte erwarten.

AZ