Stop Making Sense

Donnerstag, 18.3.1993 20:00 Audimax
20:00 Stop Making Sense

Programmheft Ferienprogramm 1993:

Eine mitreißende und dichte Mischung aus Musik, Tanz und parodistischer Pantomime: Die Bühnenshow der Talking Heads, des neunköpfigen musikalischen Chamäleons. Ein brodelndes Gebräu aus New-Wave-Varianten von Rock, Soul, Disco und Afro-Sound, originell, temperamentvoll und witzig, von ausgelassener Spiellaune. Eine ebenso intelligent ausgetüftelte wie spontan wirkende Show, die unter Jonathan Demmes (»Das Schweigen der Lämmer«,) betont schnörkelloser Regie dem Live-Erlebnis gleichkommt - Kult, natürlich in der Originalfassung (OF).


 

Programmheft WS 85/86:

Die TALKING HEADS gingen vor etwa 7 Jahren aus der New Yorker New Wave Szene hervor; die zentrale Figur war DAVID BYRNE mit seinen intelligenten Rocksongs. Im Zuge der Weiterentwicklung der Band verstärkte sich das Interesse Byrnes an Musik-Stilen wie dem Funk und den rhythmischen Einflüssen afrikanischer Musik.

Die Formation bestand aus nicht weniger als neun Musikern, als Denne sie im vergangenen Jahr filmte. Diese fetzten durch die unwiderstehlich-rhythmischen Byrne-Songs wie BURNING DOWN THE HOUSE und ONCE IN A LIFETIME, und werden in jeder Drehung von den stets nahen Kameras eingefangen.

Demme überlädt die Aktionen den Musikern, nicht dem Cutter. Deshalb sieht STOP MAKING SENSE aus wie ein Film und nicht wie ein verlängertes Rockvideo mit unzähligen schnellen Schnitten. Er ist brillant aufgenommen und fotographiert, sorgfältig im Detail und entfaltet sich vor dem Zuschauer in einer sicheren ruhigen Gangart - das ist möglicherweise der Schlüssel für seinen Haupteffekt: aus der Kinovorführung wird ein regelrechtes Konzert.

Konzertfilme können nur so ‚gut sein wie die Konzerte, die gefilmt werden. Die von den TALKING HEADS gebotenen Shows gehören zu den besten. STOP MAKING SENSE, der Film der HEADS, wurde während eines Konzerts im Pantages Theater von Los Angeles gedreht. Der Regiseur Jonathan Demme (Melvin aun Howard, Swing Shift) verzichtet in diesem Film dankenswerterweise auf die üblichen Klischees dieses Genres - keine schwindelerregenden schnellen Schnitte, keine der fast obligatorisch gewordenen Aufnahmen von Zuschauerreaktionen, keine Backstage-Interviews - dafür aber konzentriert er sich darauf, das Publikum in den Kinosesseln zu fesseln.

Das klappt.