Programmheft SoSe 1993:
Japan im 16. Jahrhundert. Ein alternder Fürst überträgt sein Reich dem ältesten seiner drei Söhne.
Blind gegenüber der aufrichtigen Liebe seines jüngsten Sohnes und unfähig, die Verschlagenheit der beiden anderen zu sehen, kommt seine Einsicht zu spät: ausgestoßen und geistig umnachtet, wandert er ziellos umher und muß erleben, wie die Söhne Reich und Erbe in Chaos und Verderben apokalyptischer Schlachten führen. Eine Parabel über das Verhängnis der Macht, ethisches Verantwortungsbewußtsein und die Relativität der Wahrheit.
Einer der größten Regisseure alle Zeiten, Akira Kurosawa, verfilmte Shakespeares „King Lear“, verknüpft mit japanischen Traditionen und aktuellen Endzeitvisionen. Überlebensgroßes monumentales Kino von gewaltiger Bildkraft und virtuoser Montage, eine expressive Bildsprache, deren Farbdramaturgie von japanischer Tuschemalerei und Pastelltönen, surreal verfremdeten Landschaften und Signalfarben ausgeht. Bilder, deren Wucht und Eindringlichkeit im Kino ihresgleichen suchen.




