Programmheft SoSe 1994:
Gesucht wird Roger Smith: Michael Moore hält Ausschau nach ihm. Mit der Kamera. Roger ist Vorstandsvorsitzender von General Motors. Und der arbeitslose Michael Moore hätte gern mal gefragt, was er sich dabei gedacht hat, das Automobil-Werk von Flint zu schließen.
30.000 Menschen verlieren ihren Job. Michael „Me“ Moore beschließt, einen Film darüber zu drehen, und filmt den amerikanischen Alptraum.
Menschen, deren Häuser geräumt werden. Und eine Stadt, in der inzwischen die Anzahl der Ratten um 50.000 die der Menschen übertrifft. Zunehmende Kriminalität. Dabei führt er das Florett der Ironie und Satire leicht, schwungvoll, aber treffsicher.
Intelligenter Witz, schwarzer Humor und entlarvende Gesellschaftskritik: „Roger & me“ ist die spritzigste und vergnüglichste Demontage des „American Dream“, die das Kino hervorgebracht hat.
„Moore besitzt Galgenhumor und Mutterwitz, den er in den Live-Interviews elegant und treffsicher gebraucht. Das Publikum hat Moore längst auf seiner Seite, wenn er geschickt die ernsteren Töne anschlägt. Das Lachen weicht kalter Wut angesichts der einkalkulierten Vernichtung von Menschenwürde und Lebensfreude zugunsten wirtschaftlichen Profits.
Roger and me, dies steht nach seinen großen Erfolgen auf Festivals in New York, London und Berlin fest, schlägt ein neues Kapitel in der Geschichte des amerikanischen Dokumentarfilms auf.” (epd-film)
