Lianna

Donnerstag, 3.11.1994 20:00 Audimax
20:00 Lianna

Programmheft WS 1994/1995:

Lianna, Anfang Dreißig und Mutter zweier Kinder, ist mit Dick verheiratet, einem arroganten, aber geistreichen Mitglied des Fachbereichs Englisch. Schon lange halten die beiden ihre Ehe nur noch aus Rücksicht auf die Kinder aufrecht und verdrängen alle ihre Probleme: Dicks freizügige Affären mit seinen Studentinnen, Liannas Unzufriedenheit über ihren reduzierten Alltag, die Leere ihres Zusammenlebens. Lianna war aus dem College ausgestiegen, als sie Dick, ihren damaligen Professor, heiratete. Jetzt holt sie in Abendkursen den Hochschulabschluß nach. Aus anfänglichem Interesse für ihre Kursleiterin wird eine leidenschaftliche Beziehung. Unbekümmert in ihrer Verliebtheit und ein wenig naiv, erzählt Lianna ihrem Mann davon, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen. Denn Dick, der sich gerade eben noch seiner liberalen Haltung gebrüstet hat, nützt diese Eröffnung als willkommene Gelegenheit aus, um Lianna loszuwerden und ihr die Kinder zu nehmen. Zum ersten Mal im Leben ist Lianna genötigt, selbst Entscheidungen zu treffen: Sie muß einen Platz zum Leben finden, einen Job und neue Freunde.

«Mit spritzigen Dialogen, faszinierenden Darstellern und authentisch-dichter Atmosphäre stimmt der Film erfrischend optimistisch.» (Bremer Blatt)

«Der Film simuliert so wirkungsvoll den Charakter und die Stimmung des Alltagslebens, daß die Gefahr entsteht, daß die Zuschauer nicht realisieren, mit welcher wirklichen Kunst er gemacht ist. Dazu gehören das intelligente Drehbuch, differenzierte Charaktere, die bis in die kleineren Rollen auch schauspielerisch überzeugen, der Blick für Situationen und Milieus — die präzise Beobachtung des tristen Kleinstadtlebens einer weißen, akademischen Mittelschicht.» (The New York Times)

«Bei allem Ernst dieses Umbruchs im Leben einer jungen Frau ist ‚Lianna‘ ein Film voller Witz und Ironie.» (filmdienst)

«Sie (die Frauen) haben sich verstanden. Die Männer sind ratlos. Sie verstehen nichts mehr. Die Irritation haben sie bitter nötig.» (epd-film)

«Eine gelungene Mischung aus Ingmar Bergman und Roger Corman.” (Süddeutsche Zeitung)