Eine Frage der Ehre

Donnerstag, 12.1.1995 20:00 Audimax
20:00 Eine Frage der Ehre

Programmheft WS 1994/1995:

Zwei Elite-Soldaten haben einen Kameraden totgeprügelt. Die Armee ist daran interessiert, den Fall vor dem Militärgericht ohne großes Aufsehen zu verhandeln. Ein junger, unerfahrener Anwalt, der für seine «Deals» bekannt ist, wird als Verteidiger eingesetzt. Doch dann kommt alles anders...

Gerichtsfilme haben Tradition in Hollywood, und eigentlich sollte man meinen, daß dieses Thema nun reichhaltig abgenutzt wäre. Doch Rob Reiner wäre nicht Rob Reiner, wenn er nicht das Gegenteil beweisen würde.

Der Regisseur von Meisterwerken wie «Harry und Sally”, «Stand by me» und «Die Braut des Prinzen» beweist einmal mehr, daß er in jedem Genre Filmjuwelen erschaffen kann. Er ist ein Meister des Humors, kann wunderbare Geschichten über ganz unterschiedliche Paare erzählen und gehört zur Elite Hollywoods. Die hat er auch vor der Kamera versammelt: Jack Nicholson, der, wenn er nur will, einer der größten Schauspieler überhaupt ist, Tom Cruise, Demi Moore, Kiefer Sutherland und die anderen wachsen über sich hinaus.

«Trotz der Schwierigkeit des Themas - Blinder Gehorsam als Voraussetzung für Machtmißbrauch - gelingt es, nicht nur durch das hochkarätige Staraufgebot, die Story spannend zu erzählen, den Konflikt publikumswirksam zu vermitteln. Ein klassisches Gerichtsdrama, großes Kino. [. . .] Dabei provoziert er den Zuschauer durch eine gefährliche Gratwanderung: geschickt laviert er zwischen Verherrlichung von Militär-Ritualen, die in ihrer Häufigkeit und ihrer Pracht fast zum Faszinosum werden, männlichen Helden-Wahn, pathetischem Patriotismus und harter Kritik an Militär-Hierarchien. [. . .] Ein Tritt ans Schienbein der ewig gestrigen Autoritätsgläubigen, ein emotionsgeladenes und kraftvolles Plädoyer für menschliche Verantwortung.» (filmecho-filmwoche)

«Perfektes Starkino mit einem jugendlich-leichtsinnigen Tom Cruise, der gleichermaßen Humor wie Pathos versprühen darf und einem grandios agierendem Jack Nicholson.» (epd-film)