Die Saat des heiligen Feigenbaums

Donnerstag, 22.5.2025 20:00 Audimax
Die Saat des heiligen Feigenbaums Trailer

„Frau, Leben, Freiheit.“

Diese drei Worte stehen symbolisch für den mutigen Regime-Widerstand der iranischen Frauen - insbesondere in den landesweiten Protesten, die nach der gewaltsamen Ermordung von Jina Mahsa Amini durch die iranische Sittenpolizei ausbrachen.

Mit „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ wird diese Protestbewegung nun auch respektvoll in einen Film gegossen. Mohammad Rasulof erzählt die packende Geschichte einer Familie, der im kontemporären Iran der soziale Aufstieg gelingt. Dafür muss der Vater als Jurist lediglich ohne Nachfragen seine Arbeit erledigen. Diese Arbeit besteht jedoch aus dem Unterzeichnen von Urteilen - sogar Hinrichtungen sind dabei. Gemeinsam mit der streng gläubigen Mutter verteidigt er innerhalb der Familie das Regime, das ihnen scheinbar ihren Lebensstandard ermöglicht. Auf der anderen Seite werden die Töchter von den andauernden Protesten auf der Straße angezogen, sodass sich langsam ein Riss innerhalb der Familie auftut. Als dann auch noch die Waffe des Vaters auf mysteriöse Weise verschwindet, eskaliert die Lage endgültig.

Der Film greift die Protestbewegung dabei nicht nur thematisch auf, sondern nutzt zur Visualisierung auch Originalaufnahmen der Demonstrationen.

Aufgrund der systemkritischen Natur dieses Films musste dieser im Geheimen und in kurzer Zeit gedreht werden, denn während der Dreharbeiten wurde gegen Mohammad Rasulof eine Haftstrafe verhängt. Glücklicherweise konnte er jedoch, bevor seine Haft rechtskräftig wurde, die Dreharbeiten beenden und dem Iran entfliehen.
„Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ist ein phänomenaler Film, der nicht nur ein äußerst wichtiges Thema behandelt, sondern auch trotz aller Widrigkeiten unglaublich spannend und mit beeindruckenden Bildern gespickt ist. Und das sehen nicht nur wir so - der Film wurde zu Recht als bester internationaler Film bei den Oscars nominiert.

FG

Wir zeigen den Film zusammen mit der Hochschulgruppe von Amnesty International. Sie werden sich an dem Abend kurz vorstellen und einen Überblick über ihre Arbeit geben.