Die "Virgins" sind die fünf wunderschönen Töchter des drögen Mathematiklehrers Mr. Lisbon (James Woods) und seiner frömmelnden Frau (Kathleen Turner). Nicht nur die vier Jungs aus der Nachbarschaft, deren Blickwinkel der Zuschauer weitgehend teilt, fragen sich, wie "dieser Mann solch wundervolle Geschöpfe erzeugen konnte". Doch äussere und innere Schönheit halten sich nicht die Waage: die jüngste Tochter entflieht dem familiären Desaster, indem sie sich in den geschmiedeten Gartenzaun wirft. Daß die elterliche Lösung - Entfernen des Zauns - kein Patentrezept für die Zukunft der verbliebenen vier Schwestern ist, liegt auf der Hand.
Die Tochter des großen Francis Ford hat Mut bewiesen und sich für ihr Spielfilmdebüt einen ebenso umstrittenen wie als verfilmungsresistent geltenden Roman ausgesucht. Gefordert war nicht einfach eine Charakterstudie Heranwachsender, sondern eine Schilderung von Persönlichkeiten, wie sie zerrissener kaum sein könnten. Mit ausdrucksstarker Bildsprache und mit viel Metaphorik will die Regisseurin nicht in erster Linie Fragen beantworten als vielmehr ein Gefühl vermitteln.
Mindestens ebenso schön wie die Virgins ist der Soundtrack der französischen Soundtüftler "Air". Wir zeigen euch die "Virgin Suicides" in der deutschen Fassung mit aufgedrehtem Tonregler.