Starship Troopers

Donnerstag, 16.3.2000 20:00 Audimax
0:00 Starship Troopers Trailer

Es ist überraschend, wie subtil ein Film sein kann, dessen Handlung darin besteht, dass hübsche, junge Menschen (man hat sich im Casting genüsslich bei diversen Soaps bedient) gewaltige Alienkäfer niedermähen. Oder von ihnen niedergemäht werden. Denn obwohl im Film sehr viel explodiert – mit Spezialeffekten auf der Höhe der Zeit noch dazu – handelt es sich nur vordergründig um einen Sci-Fi-Militär-Actionstreifen. Unter der Oberfläche lauert eine bissige Satire auf Militarismus und Faschismus, die beide Konzepte durch extreme Überzeichnung gekonnt ins Lächerliche zieht – zum Beispiel, wenn ein Kriegsversehrter voller Freude erklärt: „Die Armee hat mich zu dem gemacht, was ich bin!“


Zuletzt zeigten wir Paul Verhoevens Sci-Fi-Film im Jahr 2000: 

Im 25. Jahrhundert befindet sich die faschistische Gesellschaft der Erde im Krieg gegen Rieseninsekten eines weit entfernten Planeten. Vier HighschoolabsolventInnen werden nach kurzer Militärausbildung auf das Schlachtfeld in der fremden Welt geschickt, wo sie sich im Gemetzel bewähren müssen.

Einer der wenigen Filme, die Action und Anspruch (zumindest bei näherem Hinsehen) gleichermaßen für sich in Anspruch nehmen können. Das Tempo von Starship Troopers ist schwindelerregend, bei den Special Effects hat Industrial Light & Magic ganze Arbeit geleistet. Andererseits läßt Regisseur Paul Verhoeven die Gelegenheit nicht aus, kräftige Seitenhiebe auf die antidemokratische Vorlage von Robert A. Heinlein ("Sternenkrieger") auszuteilen, sowie die CNN-Kriegsberichterstattung aufs Korn zu nehmen. Gleichzeitig zelebriert er die vollendete Gleichberechtigung, bei der sogar die Duschen gemeinsam benutzt werden. Ein weitgehend unterschätztes Werk von Robocop-, Total Recall- und Basic Instinct-Regisseur Verhoeven.

Bernd Eisele (BE), 2000

NR