Ein normaler Montagmorgen kann schon übel sein, aber was macht ein kleiner japanischer Angestellter, wenn er mit einem Wahnsinnskater in einem Hotelzimmer aufwacht, an das er sich genauso wenig erinnern kann wie an den ganzen letzten Tag.(*1) Sein Schädel brummt, sein Hirn läuft auf vollen Touren, findet aber keinen Anschluss. Als ihm ein Päckchen mit rituellem Reinigungssalz aus der Tasche rutscht, fällt auch der erste Groschen. Ein Freund war gestorben und kurz vor der Einäscherung fiel jemandem ein, dass der Tote ja noch einen aktiven Herzschrittmacher trägt.(*2) Was dann folgte, würde Takagi sicher lieber vergessen haben. Als Zuschauer erinnert man sich an die Szene dafür umso lieber.
Eine blutverschmierte Visitenkarte, die unter seiner Schuhsohle klebt, macht ihm klar, dass es danach ja erst richtig anfing und immer noch härter kommen konnte, in einer Geschichte die erst langsam und unmerklich, dann mit stetig wachsendem Spin und immer unglaublicheren Wendungen den (*3) Zuschauer auf einen irren Trip schickt, der allmählich amokartige Züge annimmt. Spätestens wenn die Rückblenden die Gegenwart einholen, ist einem schon ein ums andere mal das Lachen ob der grotesk überdrehten Situationen im Halse stecken geblieben und das anschließende Finale stößt in gänzlich ungeahnte Dimensionen vor, wenn der Film sich von schwarzer Komödie über ein kritisches Drama zu einem eindringlichen Appell wandelt, ohne jemals seine satirischen Qualitäten einzubüßen.
*1) "Ein echter manic Monday!" (Cinema)
*2) "Sabu inszeniert ... mit einem wunderbaren Gespür für Timing, Raumchoreographie und absurde Situationskomik, ..." (epd film)
*3) " ...ist Monday eine Geisterbahnfahrt, bei der hinter jeder Ecke eine neue Überraschung wartet." (filmdienst)
