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Donnerstag, 29.4.2004 20:00 Audimax
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China Ende des dritten Jh. v.Chr.: Der erste Kaiser - hat den Drachenthron noch nicht bestiegen. Es gibt sie noch gar nicht, weder den Kaiser noch den Thron, nicht einmal China selbst. Zum Leidwesen der Bevölkerung kämpfen schon seit vielen Jahren sieben Reiche ebenso erbittert wie ergebnislos um die Vorherrschaft und in den eigentlich fruchtbaren Landstrichen herrschen Hunger und Elend. Der neue König von Qin geht besonders skrupellos (und erfolgreich) vor, ist dadurch für den Tod unzähliger Menschen verantwortlich und mindestens ebenso viele wollen seinen Tod.
Ein namenloser, der vorgibt nur ein kleiner Provinzbeamter zu sein, kommt an seinen Hof, behauptet, die drei größten Feinde des Königs im Duell getötet zu haben und legt als Beweis ihre berühmten Waffen vor. Der als despotisch und unnahbar berüchtigte Herrscher ist neugierig, lässt ihn in mehrfacher Hinsicht an sich ran und damit dem Helden und dem Regisseur die Gelegenheit zu einer unglaublichen Erzählung. In kaskadenartig gestaffelten, teils alternierend sich überlappenden, teils einander fortführenden oder auch revidierenden Rückblenden, durchsetzt mit mächtiger Symbolik in umwerfenden Bildern (diese Farben!) und Actionsequenzen, für die der Begriff spektakulär als Herabsetzung erscheint und durch visionär zu ersetzen ist, schälen sich nach und nach die Schicksale und Motive der Kämpfer und des Königs heraus.
Mit einer Allstar-Besetzung vor und hinter der Kamera und dem größten Budget seiner Filmgeschichte entstand in China ein Wunderwerk, das trotz oder gerade wegen der politischen Kontroversen um die Darstellung der ambivalenten historischen Figur des Königs von Qin, die es losgetreten hat, in kurzer Zeit den über 50 Jahre alten Kassenrekord brach und dabei nicht nur die Titanic versenkte, sondern auch alle staatlich verordneten Propaganda-evergreens weit hinter sich ließ.

"Eine monumentale Actionsymphonie - überwältigend schön." (cinema)

MS