James und der Riesenpfirsich

Dienstag, 29.4.1997 20:00 Audimax
0:00 James und der Riesenpfirsich

Vorneweg gibt es einen mit 30 Minuten etwas längeren Kurzfilm als üblich, doch dieser erscheint einem keine Sekunde zu lang. Thirty Five Aside ist eine schwarze Komödie über einen kleinen Jungen, der einfach mit allem Probleme hat - mit seinen Mitschülern, die ihn bei jeder Gelegenheit quälen, mit seiner Familie; er hat das falsche Hobby, der Vater sitzt im Gefängnis, die Großmutter schenkt ihm einen häßlichen Schulranzen. Wie soll es Phillip Maguire nur schaffen, Anerkennung zu erlangen? Der Film wurde mit Jury- und Publikumspreis von Angers und Clermont-Ferrand, mit dem Publikumspreis in Hamburg und Sydney sowie acht weiteren Preisen ausgezeichnet.

Nach diesem schon reichlich schrägen Appetizer dann das neue Stop-Motion-Meisterwerk von Regisseur Henry Selick und den Produzenten Denise Di Novi und Tim Burton, dem bewährten Nightmare before Christmas-Trio, die eines der schrägsten Bücher von Roald Dahl (Hexen hexen, Matilda) verfilmten:

Die Geschichte eines Jungen, dessen Eltern von einem Nashorn gefressen werden, worauf er zu seinen sadistischen Tanten kommt, von einem Fremden grüne Krokodilszungen mit Zauberkraft erhält und in einem Riesenpfirsich übers Meer flieht, der von einem Schwarm Möwen gezogen wird und in dem er auf allerlei Insekten trifft. Skurril, witzig, faszinierend: man darf gespannt sein auf den dritten Burton/Selick/Di Nova-Film!

"Derart faszinierend, daß das Publikum gar nicht anders kann, als begeistert zu sein. Die Bilder können mit ihren eleganten Farbkompositionen ohne weiteres Museen füllen... weckt Assoziationan an die "hohe" Kunst: Kabukitheater, moderne Oper, Expressionismus. Die erzählerische Ebene wurde trotz höchster Ansprüche an die Optik keineswegs vernachlässigt: Es gibt viel makaberen Humor, überraschende Wendungen und vor allem herrlich skurrile Insekten-Typen." (Cinema)