Nicht nur unsere Weihnachtsveranstaltung kommt alle Jahre wieder: auch der Aktionstag des Bundesverbands kommunaler Filmarbeit ist alljährlich am 31.10. ein fester Bestandteil unseres Programms. Nach Themen wie "Filme, die es nicht gibt" und "Kurzfilm" dreht sich dieses Jahr alles um den Dokumentarfilm. Wir zeigen Euch wie immer an diesem Tag für 6,- DM (egal, ob Ihr Euch einen oder alle Filme anschaut) ein langes, abwechslungsreiches Programm: den Dokumentarfilm mit der begeistertsten Reaktion im AudimaxX in Wiederaufführung ("Deckname Dennis": ein Geheimagent macht sich auf, Deutschland zu erkunden, getarnt als Radioreporter, und trifft dabei unter anderem auf die Autofahrerpartei, das Gartenzwergmuseum, diverse größte Kuckucksuhren der Welt, sowie allerlei erschreckende Gruselgestalten aus dem Horrorkabinett reales Deutschland), einen neuen Dokumentarfilm aus den USA über Holocaust-Überlebende ("Die letzten Tage", von Spielbergs Shoah-Foundation produziert und mit dem Oscar 1999 ausgezeichnet) sowie einige SFK-Eigenproduktionen von Axel R. Röthemeyer (der seine Filme auch moderieren wird) - nicht den legendären "Streik - Der Film", sondern einige neuere Werke: "Im Herzen der Scheiße" (ein Trip durch die Slums von Bogotà), "Berühmt bleiben! Teil 12: Johann Wolfgang von Goethe" (entstanden anläßlich des Goethe-Jahres) und - auch fast schon ein Klassiker - "K-Day: Das Out-Coming einer In-Sekte", der beim diesjährigen Open Air Filmfest Weiterstadt zu einem der vieldiskutiertesten Filme wurde: ein buntes Programm, das zeigt, wie vielseitig, spannend, unterhaltsam, aktuell, provokativ, aufwühlend, witzig, bedrückend Dokumentarfilme sein können. Das Programm beginnt um 19 Uhr; "Deckname Dennis" beginnt zwischen 19 und 20 Uhr, "Die letzten Tage" nach 22 Uhr; Axels subversive Dokus laufen über den Abend verteilt. AH
Deckname Dennis kommt zu einem angemessenen realistischen Schluß: Jeder Deutsche ist verrückt. Alle zusammen aber sind vernünftig. Irgendwie. (Der Spiegel)
Was wissen wir überhaupt von Deutschland, von unserem Vaterland, dessen blühende Landschaften erstaunliche Gewächse hervorgebracht haben?
Thomas Frickel schickte einen fiktiven Journalisten eines fiktiven amerikanischen Fernsehsenders durchs reale Deutschland und dringt dabei in Welten vor, die nie ein Kamerateam gesehen hat.
Er besucht Landsmannschaftstreffen, kuckt im Gartenzwegmuseum vorbei, trifft auf Nazis aller Schattierungen, fundamentalistische Autofahrer, Berufsschlesier, gröhlende Waigel-Anhänger. Er wohnt einem Herrenabend einer Karnevalsgesellschaft bei, gegen deren Fäkal- und Zotenhumor die "praline" wie ein Intelligenzblatt wirkt. Er schaut sich die größte Kuckucksuhr der Welt an, verleibt sich eine vier Meter lange Bratwurst ein und ersteigert die Goldfische von Erich Honecker.
"Eine furchtbar komische Realsatire und wahrhaft schauerliche Freakshow." (Volker Gunske) - "Aberwitziger Doku-Trip zu den Abgründen der deutschen Seele zwischen Schlesiertreffen und Autonomen-Demo" (Focus) - "Der frechste Film, den diese Berlinale aufzuweisen hatte" (FuF) - "Nichts wie hin!" (HR3)