
Was gibt es zu Psycho noch zu sagen, was noch keiner kennt ?
Nur noch eines! Wer zum Film mit Küchenmesser und Duschvorhang kommt erhält freien Eintritt!!! Und es sollte schon ein Messer und kein Messerchen sein -;).
MK
Programminformationen Ferienprogramm Herbst 1967:
Marion Crane (Leigh), Sekretärin eines Grundstückmaklers, unterschlägt 40 000 Dollar, Sie will damit zu ihrem Freund Sam Loomis (Gavin) fahren, den sie bisher nicht heiraten konnte, weil es ihnen an Geld fehlte. Während der Fahrt kommt sie von der Autostrasse ab und hält an einem abgelegenen Motel. Sie ist dort der einzige Gast, Norman Bates (Perkins), der junge Besitzer, unterhält sich mit ihr angeregt und freundlich. Als sie vorm Schlafengehen sich duscht, wird sie durch mehrere brutale Messerstiche getötet offenbar von Bates‘ Mutter, die ihren Sohn mit pathologischem Besitzanspruch zu verfolgen scheint. Bates, der seine Mutter abgöttisch liebt, reinigt die Mordstätte, steckt Marions Leiche in ihren Wagen und versenkt diesen in einem Sumpfloch hinter dem Motel. Marions Schwester (Miles) und ein Privatdetektiv verfolgen Marions Spur bis zum Motel. Auch der Detektiv wird, als er Bates' Mutter sprechen will, ermordet. Als Marions Schwester in den Keller des Hauses kommt, in dem Bates seine Mutter schliesslich versteckt hat, wird sie ebenfalls angefallen, entkommt aber dem Mordanschlag dank des Eingreifens von Sam Loomis. . .
Wenn auch dem Drehbuch zu ”Psycho“ einige der Eigenschaften fehlen, die Hitchcocks Hervorbringungen über das Niveau des Kriminalfilm Genres hervorheben, wenn zum anderen die Identitätsthematik — die Erfahrung, dass man aufhört, der zu sein, für den man sich bisher hielt — aus der Hitchcock sonst seine besten Wirkungen zieht, hier nur als pathologische Schablone vorkommt, die zur Deutung des Mörders dient, so gehört ”Psycho” trotz dieser Mängel dennoch zu Hitchcocks besseren Filmen aufgrund der Regieleistung, die wieder wettmacht, was dem Drehbuch gefehlt hat. Ganz vom Optischen her, durch die Wahl der Perspektive, den Ton der Fotographie, die Kamerabewegung, die Verteilung von Licht und Schatten, das Einfügen dramaturgisch unwichtiger, aber symbolkräftiger Objekte, Verzerrungen des Bildes, die aber nie aufgesetzt erscheinen, wird eine Atmosphäre des Grauens hergestellt. Wie so häufig in seinen besseren Filmen nähert sich Hitchcock immer wieder der Grenze, hinter der das Gebiet der wirklichen Kunst beginnt, bei deren Überschreitungen er der ”E. A. Poe des Films” oder der ”Kafka des Films” werden könnte, den man einmal in ihm sehen möchte.
Enno Patalas in ”Filmkritik”