Fahrraddiebe | Das Wunder von Mailand

Filmabend Vittorio de Sica

Vittorio de Sica widmen wir nun diesen Filmabend, den wir um 18 Uhr mit "Fahrraddiebe" beginnen, der vor 53 dem italienischen Neorealismus den Weg bereitete.

Nach einer kurzen Pause wird Marcella Continanza ihr neu erscheinendes Buch über Vittorio de Sica vorstellen, "Ricordando de Sica", ein Erinnerungsbuch mit Beiträgen von Filmkritikern, Regisseuren und Freunden des Regisseurs. Im Anschluß - ca. 20:30 Uhr - läuft dann "Das Wunder von Mailand".

Eintritt 4,- DM - egal ob Ihr Euch nur einen oder beide Filme anschaut.

Mittwoch, 17.1.2001 18:00  ! Audimax
0:00 Fahrraddiebe

Ist vom französischen poetischen Realismus die Rede, wird Marcel Carnés "Kinder des Olymp" genannt. Eisensteins "Panzerkreuzer Potemkin" ist der Inbegriff der russischen ideologischen Montage. Für den italienischen Neorealismus steht Vittorio de Sicas "Ladri di biciclette". Alle drei Filme sind immer im Spiel, wenn es um die besten zehn Filme aller Zeiten geht.

Vittorio de Sica bereitete mit "Fahrraddiebe" vor '53 dem italienischen Neorealismus den Weg. Beinahe dokumentarisch verfilmte de Sica den Konflikt des Arbeitslosen Antonio Ricchi, dem sein Fahrrad und damit seine Existenzgrundlage als Plakatkleber gestohlen wird. Zusammen mit seinem kleinen Sohn durchstreift er Rom, um die Diebe zu stellen. Die Suche Antonios nach seinem Fahrrad bot de Sica die Möglichkeit, eine Fülle von Schauplätzen und Situationen in die Handlung einzubauen, so entstand zwanglos ein breites Panorama italienischer Wirklichkeit nach dem 2. Weltkrieg. Während Rossellinis "Rom - offene Stadt", der zweite große Film aus den Anfangsjahren des italienischen Neorealismus, den Zusammenbruch des Faschismus und die Befreiung Italiens im Stil einer Chronik zeigt, beschreibt de Sica die Verhältnisse anhand eines Einzelschicksals. Die einfache Story genügt der Definition einer klassischen griechischen Tragödie, ihre einfühlsame filmische Umsetzung sorgte damals für Furore und ist heute noch ein anerkanntes Meisterwerk.

AH


Programmheft WS 1994/1995:

Ist vom französischen poetischen Realismus die Rede, wird Marcel Carnés «Kinder des Olymps» genannt.
Eisensteins «Panzerkreuzer Potemkin» ist der Inbegriff der russischen ideologischen Montage. Für den italienischen Neorealismus steht Vittorio de Sicas «Ladri di biciclette». Alle drei Filme sind immer im Spiel, wenn es um die besten zehn Filme aller Zeiten geht. Dem wäre nichts hinzuzufügen, «Fahraddiebe» jedoch eröffnet dieses Semester unsere Film-Reihe, so wie er vor 47 Jahren dem italienischen Neorealismus den Weg bereitete.

Beinahe dokumentarisch verfilmte de Sica den Konflikt des Arbeitslosen Antonio Ricchi, dem sein Fahrrad und damit seine Existenzgrundlage als Plakatkleber gestohlen wird. Zusammen mit seinem kleinen Sohn durchstreift er Rom, um die Diebe zu stellen.

Die Suche Antonios nach seinem Fahrrad bot de Sica die Möglichkeit, eine Fülle von Schauplätzen und Situationen in die Handlung einzubauen, so entstand zwanglos ein breites Panorama italienischer Wirklichkeit nach dem 2. Weltkrieg. Während Rossellinis «Rom - offene Stadt» (der zweite große Film aus den Anfangsjahren des italienischen Neorealismus, der leider heute in Deutschland keinen Verleih mehr hat) den Zusammenbruch des Faschismus und die Befreiung Italiens im Stil einer Chronik zeigt, beschreibt de Sica die Verhältnisse anhand eines Einzelschicksals. Die einfache Story genügt der Definition einer klassischen griechischen Tragödie, ihre einfühlsame filmische Umsetzung sorgte damals für Furore und ist heute noch ein anerkanntes Meisterwerk.

«Lebendige Erzählweise, Sensibilität, menschliche Wärme und eine soziale Aussage ohne Sentimentalität machten den mit Laien an Originalschauplätzen gedrehten Film zum Meisterwerk des italienischen Neorealismus, das das internationale Kino der Soer Jahre nachhaltig beeinflußte.” (rororo-filmlexikon)

AH
0:00 Das Wunder von Mailand

Ein modernes Märchen um Arm und Reich: Totò fühlt so sehr mit seinen Mitmenschen, daß er selbst hinkt, wenn ihm ein Hinkender entgegenkommt. Für alle hat er ein gutes Wort und ein Lächeln übrig, und den Armen baut er am Stadtrand von Mailand ein fröhliches Budendorf - bis die Besitzgier der Reichen sie das Land suchen läßt, wo "guten Tag wirklich guten Tag bedeutet".

AH