Der große Diktator

Donnerstag, 17.11.2005 20:00 Audimax
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Die Welt steht am Rande des Krieges. Adenoid Hynkel (Charlie Chaplin), der größenwahnsinnige Diktator des faschistischen Staates Tomania rüstet kräftig auf. Er will die Welt erobern und bei dieser Gelegenheit alle Juden umbringen, die er für die Wurzel allen Übels hält. Was Adenoid Hynkel nicht weiß: Er hat einen Doppelgänger, einen jüdischen Barbier (ebenfalls Charlie Chaplin). Und dieser denkt nicht daran, sich so einfach unterdrücken zu lassen. Mit List und Schläue schafft es der Barbier, den ständig schlimmer werdenden Schikanen zu entgehen. Schließlich bleibt ihm und seiner Liebsten nur die Flucht ins freie Nachbarland Osterlich. Doch auch Hynkel ist auf dem Weg nach Osterlich. Er will das Nachbarland annektieren, bevor ihm sein Freund und Verbündeter Benzini Napoloni, der Diktator des faschistischen Staates Bacteria, zuvor kommt. Beim Versuch, unbemerkt die Grenze zu überschreiten, wird der Barbier von den Soldaten Hynkels festgenommen, die ihn jedoch für ihren Diktator halten. So fährt der Barbier wider Willen an der Spitze der Invasionstruppen nach Wien, wo er eine bewegende Rede für den Frieden hält.

Der Film ist Charlie Chaplins Beitrag zum Zweiten Weltkrieg. Während junge Amerikaner eingezogen wurden, tat Chaplin das, was er am besten konnte, um sein Land zu unterstützen: Einen Film drehen. Obwohl Chaplin geschworen hatte, niemals einen „Talkie”, einen Tonfim, zu drehen, wurde dieser Film einer seiner größten Erfolge. Wie es für einen Chaplin-Film üblich ist, so strotzt auch dieser Film nur so vor Slapstick und urkomischen Einfällen. Legendär ist z.B. die groteske Tanznummer, die der Diktator mit dem großen Globus in seinem Büro aufführt. Inspiriert wurde Chaplin zu dieser Szene von der Realität, denn in Hitlers Büro gab es tatsächlich einen großen Globus. Doch der Film vergisst bei aller Komik nie sein Anliegen, so auch in dieser Szene. Am Ende des Tänzchens zerplatzt der Globus (der ein riesiger Luftballon ist), genau wie die Welteroberungspläne des Diktators. So schafft es Chaplin, dem Nazireich die Maske herunter zu reißen, indem er Hitler der Lächerlichkeit preis gibt.

TN